Ein junger Mann mit einer Wolldecke über der Schulter hält ein Fieberthermometer in der Hand und schaut auf ein Tablet
Pressemitteilung BARMER Mecklenburg-Vorpommern

Hoher Krankenstand im Nordosten: Beschäftigte gut 27 Tage krankgeschrieben

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Schwerin, 26. April 2024 – Beschäftigte aus Mecklenburg-Vorpommern fielen im Jahr 2023 überdurchschnittlich lange krankheitsbedingt im Job aus. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren im vergangenen Jahr im Landesmittel 26,6 Tage krankgeschrieben. Bundesweit fiel der Schnitt mit 22,6 Fehltagen je Beschäftigten deutlich niedriger aus. Das zeigt eine Analyse von Krankschreibungen bei der BARMER versicherter Erwerbspersonen im Alter von 15 bis 64 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich dennoch auch für Mecklenburg-Vorpommern eine rückläufige Tendenz beim Krankenstand. „Im Jahr 2022 hatten die Fehlzeiten hierzulande mit 27,9 Tagen einen neuen Höchststand erreicht. Dass die Krankentage nun rückläufig sind, ist ein gutes Signal. Dennoch beobachten wir den nach wie vor hohen Krankenstand mit Sorge, gerade auch mit Blick auf all diejenigen, die diese Arbeitsausfälle abfedern müssen“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der BARMER in Mecklenburg-Vorpommern. Grund für den Rückgang seien vor allem weniger Krankschreibungen aufgrund von Atemwegsinfekten. Die Fehlzeiten mit einer entsprechenden Diagnose seien innerhalb eines Jahres um fast einen Tag pro Erwerbsperson zurückgegangen.

Längste Arbeitsausfälle wegen psychischer Leiden 

Im Unterschied dazu haben Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern zugenommen. So gab es allein von 2022 auf 2023 bei den psychischen Diagnosen einen Anstieg um neun Prozent auf 5,1 Fehltage je Erwerbsperson. Dabei war mindestens jede achte Erwerbsperson im Nordosten im vergangenem Jahr mindestens einmal mit einer psychischen Diagnose krankgeschrieben. „Die Dunkelziffer der von psychischen Leiden Betroffener dürfte noch viel höher liegen. Aus Angst vor negativen Konsequenzen versuchen Beschäftigte leider oftmals, Depressionen, Panikattacken oder auch Suchterkrankungen am Arbeitsplatz zu vertuschen“, sagt Henning Kutzbach. Um dem entgegen zu wirken, empfehle er, eine offene Arbeitsatmosphäre sowie gesundheitsförderliche Strukturen am Arbeitsplatz. Das sei umso wichtiger für Unternehmen, da es bei psychischen Erkrankungen zu langen Arbeitsausfällen kommen könne. So dauerte eine Krankschreibung mit einer psychischen Diagnose im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern im Schnitt 39,7 Tage. 

 

Weitere Arbeitsunfähigkeits-Daten aus Mecklenburg-Vorpommern für das Jahr 2023: 
 

Der Krankenstand in Mecklenburg-Vorpommern lag im Jahr 2023 bei 7,3 Prozent. Demnach fehlten an einem Tag jeweils 73 von 1.000 Beschäftigten im Land krankheitsbedingt im Job. Bundesweit betrug der Krankenstand im vergangenen Jahr 6,2 Prozent. 

Die Betroffenheits- oder auch AU-Quote* lag im vergangenen Jahr im Land bei 74,5 Prozent. Unter den weiblichen Beschäftigten fiel die AU-Quote mit 78,9 Prozent nochmals deutlich höher aus als bei den männlichen Beschäftigten mit 72,5 Prozent.

* Anteil derjenigen Beschäftigten, die im Jahr 2023, wenigstens einmal krankgeschrieben waren.

Krankheiten des Atmungssystems (76,0 Fälle je 100 Versicherte) 
Virusinfektionen (26,4 Fälle je 100 Versicherte)
Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems (25,9 Fälle je 100 Versicherte)
 
Psychische und Verhaltensstörungen (39,7 AU-Tage je Krankschreibung)
Neubildungen (35,0 AU-Tage je Krankschreibung) 
Krankheiten des Kreislauf-Systems (23,9 AU-Tage je Krankschreibung)

Fehltage je Barmer-Versicherten im Ländervergleich im Jahr 2023

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