Ein Paar geht mit einem Regenschirm durch eine Allee
Vorsorge

Kostenloser Check-up zur Früherkennung von Krankheiten

Lesedauer unter 6 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Andreas Rumbler (Barmer)
  • Verena Dost (Diplom-Biologin)
  • Dr. med. Martin Waitz (Arzt, medproduction GmbH)

Vorsorge ist besser als Nachsorge: Ein allgemeiner Gesundheits-Check-up dient dazu, gesundheitliche Risiken und Belastungen möglichst frühzeitig zu erkennen und zu bewerten. Wenn Sie bei der BARMER versichert sind, haben Sie Anspruch auf regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen, auch Vorsorgeuntersuchungen genannt.

Sie fühlen sich kerngesund? Prima! Damit dies noch lange so bleibt, sollten Sie Ihren Gesundheitszustand von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt regelmäßig checken lassen. Krankheiten wie Nieren-, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus schleichen sich oft unbemerkt ins Leben. Bei einem regelmäßigen Check-up – dem sogenannten Check-up 35 – können diese oft frühzeitig erkannt werden. Im Rahmen dieser Vorsorgeuntersuchung spricht Ihre Ärztin oder Ihr Arzt mit Ihnen auch über gesundheitliche Belastungsfaktoren wie Nikotinkonsum oder Übergewicht und prüft bei der Gelegenheit Ihren Impfstatus.

Wer kann den Check-up in Anspruch nehmen?

Den Gesundheitscheck können Versicherte zwischen 18 und 34 Jahren einmalig in Anspruch nehmen. Ab 35 Jahren können unsere Versicherten den Check-up alle drei Jahre durchführen lassen.

Welche Untersuchungen werden beim Check-up gemacht?

Die Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen des Check-ups 35 können Sie in einer Praxis für Allgemeinmedizin oder in einer internistischen Arztpraxis durchführen lassen. In der Regel ist die Hausärztin oder der Hausarzt die erste Anlaufstelle bei Vorsorgeuntersuchungen.

Ärztliches Vorgespräch (Anamnese)

Zunächst erstellt Ihre Ärztin beziehungsweise Ihr Arzt eine Übersicht über Ihre medizinische Vorgeschichte und Ihren Impfschutz. Im ärztlichen Vorgespräch werden Fragen gestellt wie:

  • Leiden Sie unter chronischen Erkrankungen?
  • Sind in Ihrer Familie bereits Brustkrebs, Darmkrebs oder schwarzer Hautkrebs auftreten?
  • Gegen welche Infektionen beziehungsweise Krankheiten sind Sie geimpft? Ist eventuell eine Auffrischung nötig? (Bringen Sie am besten Ihren gelben Impfpass mit)

Außerdem geben Sie Auskunft zu Ihrem jetzigen Befinden, zu aktuell vorliegenden akuten Erkrankungen und Beschwerden sowie zu Ihren Lebensgewohnheiten. Dazu gehören Ihre Ernährungsgewohnheiten, Stress, Ihr Nikotin- und Alkoholkonsum sowie Sport und Bewegung. So kann sich Ihre Ärztin oder Ihr Arzt einen Gesamtüberblick über Ihre gesundheitliche Situation verschaffen und Risikofaktoren in den Blick nehmen, die für die Entstehung von Krankheiten bedeutsam sein können.

Körperliche Untersuchung

In Anschluss an das ärztliche Gespräch durchlaufen Sie im Rahmen des Check-ups verschiedene Untersuchungen:

  • Untersuchung des Brustkorbs, einschließlich Abhören von Herz, Lunge und Halsschlagader
  • Messung des Pulses
  • Blutdruckmessung
  • Abtasten des Bauchraumes
  • Beurteilung des Bewegungsapparates, der Haut, der Sinnesorgane, des Nervensystems und der psychischen Verfassung
  • Erhebung von Größe und Gewicht

Eine junge Ärztin untersucht im Rahmen des Check-ups die Augen eines Patienten

Beim Check-up werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Darunter auch die Beurteilung der Sinnesorgane und der psychischen Verfassung.

Spezielle Vorsorgeuntersuchungen für Männer

Vorsorgeuntersuchung ab 45: Einmal jährlich können Männer eine Prostata- und Genitaluntersuchung durchführen lassen. Diese dient zur Früherkennung von Prostatakrebs und Erkrankungen der Geschlechtsorgane.

Vorsorgeuntersuchung ab 60: Männer ab 65 Jahren haben bei Vorsorgeuntersuchungen Anspruch auf eine einmalige Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung eines Aneurysmas der Bauchschlagader.

Laboruntersuchungen

Blutuntersuchungen zur Bestimmung Ihrer Cholesterinwerte

Check-up unter 35: Falls bei Ihnen Risiken wie zum Beispiel Bluthochdruck vorliegen oder es Hinweise auf eine Stoffwechselerkrankung wie Diabetes mellitus gibt, nimmt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bei der Vorsorgeuntersuchung Blut ab: Sie bekommen ein komplettes Lipidprofil mit den Werten des Gesamtcholesterins, LDL-Cholesterins und HDL-Cholesterins sowie den Triglyceriden. Zusätzlich kontrolliert Ihre Ärztin beziehungsweise Ihr Arzt Ihren Nüchternblutzucker.

LDL steht für Low-Density-Lipoprotein (Lipoprotein niedriger Dichte). Ein hoher LDL-Wert stellt einen Risikofaktor für die Entstehung von Arteriosklerose beziehungsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar. Darum wird es häufig auch als „schlechtes Cholesterin“ bezeichnet.

HDL steht für High-Density-Lipoprotein (Lipoprotein hoher Dichte). Es bewegt das LDL-Cholesterin von den Arterien weg zur Leber und ist aus diesem Grund als „gutes Cholesterin“ bekannt.

Triglyceride bestehen aus einem Glycerin-Molekül und drei Fettsäuren. Sie dienen dem Körper als Fettreserven. Bei einem erhöhten Energiebedarf werden die Triglyceride freigesetzt.

Check-up 35: Ab dem vollendeten 35. Lebensjahr fertigt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bei der Vorsorgeuntersuchung generell ein komplettes Lipidprofil an und kontrolliert Ihren Blutzuckerspiegel.

Über den Check-up hinaus können sich Versicherte ab 35 Jahren zudem einmalig auf die Viruserkrankungen Hepatitis B und Hepatitis C testen und alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening durchführen lassen.

Urinuntersuchung zur Kontrolle von Harnwegsinfekten

Zusätzlich haben Sie ab 35 Jahren Anspruch auf eine Urinuntersuchung. Dabei ermittelt Ihre Ärztin beziehungsweise Ihr Arzt folgende Werte:

  • Eiweiß
  • Glukose
  • rote Blutkörperchen (Erythrozyten)
  • weiße Blutkörperchen (Leukozyten)
  • Nitrit

Bei einem gesunden Menschen ist Nitrit im Urin nicht nachweisbar. Wird bei einer Vorsorgeuntersuchung Nitrit im Urin gefunden, ist das ein Hinweis auf einen Harnwegsinfekt. Möglicherweise liegt eine Blasenentzündung oder eine Nierenbeckenentzündung vor.

Untersuchung einer Stuhlprobe zur Darmkrebs-Früherkennung

Gesundheitscheck ab 50: Frauen und Männer zwischen 50 und 54 können einmal pro Jahr eine Vorsorgeuntersuchung zur Darmkrebs-Früherkennung in Anspruch nehmen. Dabei wird eine Stuhlprobe auf verborgenes (okkultes) Blut untersucht. Falls Blut entdeckt wird, folgt zur Abklärung eine Darmspiegelung. Ab dem 55. Lebensjahr steht Ihnen die Möglichkeit zu einer Stuhluntersuchung alle zwei Jahre offen.

Oder Sie entscheiden sich gleich für eine Darmspiegelung (Endoskopie):

  • Als Mann können Sie ab Ihrem 50. Lebensjahr zwei Darmspiegelungen im Abstand von mindestens 10 Jahren zur Darmkrebsfrüherkennung durchführen lassen.
  • Als Frau können Sie ab dem 55. Lebensjahr zwei Endoskopien im Abstand von mindestens 10 Jahren in Anspruch nehmen.

Abschlussgespräch: Information, ärztliche Aufklärung und Beratung

Abschließend informiert Sie Ihre Ärztin oder Ihr Arzt über die Untersuchungsergebnisse. Liegt eine Krankheit oder ein Verdacht auf eine Erkrankung vor, besprechen Sie zusammen das weitere Vorgehen. Sie bekommen außerdem eine Aufklärung und Beratung zu möglichen gesundheitlichen Risiken, die etwa durch Nikotinkonsum entstehen oder aufgrund eines ungünstigen Ernährungs- und/oder Bewegungsverhaltens.

Der Ablauf und der Umfang des Gesundheits-Check-ups können dabei von Arztpraxis zu Arztpraxis leicht variieren.

Spezielle Vorsorgeuntersuchungen für Frauen

Vorsorgeuntersuchung ab 20: Einmal pro Jahr können Frauen eine Genitaluntersuchung zur Früherkennung von Krebserkrankungen in Anspruch nehmen.

Vorsorgeuntersuchung bis 25: Bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres haben sexuell aktive Frauen die Möglichkeit, sich einmal jährlich auf eine Infektion mit Chlamydia trachomatis testen zu lassen.

Vorsorgeuntersuchung ab 30: Die Krebsvorsorge wird einmal pro Jahr durch eine Brustuntersuchung ergänzt.

Vorsorgeuntersuchung ab 35: Alle drei Jahre können Frauen ein kombiniertes Screening aus zytologischer Untersuchung (Abstrich vom Gebärmutterhals) und HPV-Test (Test auf genitale Infektionen mit Humanen Papillomviren) zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs durchführen lassen.

Vorsorgeuntersuchung ab 50: Zur Früherkennung von Brustkrebs können Frauen zwischen 50 und 69 alle zwei Jahre ein Mammografie-Screening beanspruchen.

Werden die Kosten für einen Check-up von der Barmer übernommen?

Der Check-up ab 35 ist für Versicherte nicht mit Kosten verbunden und wird von der Barmer übernommen. Sie müssen also keine Zuzahlung leisten. Im Rahmen des Barmer Bonusprogramms bringt Ihnen der Check-Up sogar zusätzlich Punkte ein.

Ihre Barmer-Vorteile bei einem Check-up

  • Regelmäßige Gesundheitsuntersuchung: Versicherte ab 35 Jahren können den Check-up alle drei Jahre durchführen lassen. Unseren jüngeren Versicherten zwischen 18 und 34 Jahren steht der Check-up einmalig zur Verfügung.
  • Unkomplizierte Abrechnung: Der Gesundheits-Check-up wird einfach über Ihre Versichertenkarte abgerechnet und ist für Sie zuzahlungsfrei.
  • Vorsorge lohnt sich: Mit dem Check-up sammeln Sie Punkte für das Barmer Bonusprogramm und können diese in Prämien umwandeln.

So profitieren Sie von den Gesundheitsangeboten der Barmer

Der Check-up bei der Hausärztin oder beim Hausarzt hat Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgezeigt? Mit den Angeboten der Barmer können Sie gegensteuern und Risiken reduzieren. Die Barmer hält für Sie zahlreiche kostenlose Online-Kurse bereit, mit denen Sie Ihre Gesundheit unterstützen und verbessern können:

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