Ein älterer Mann wäscht sich die Hände an einem Waschbecken
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Darmkrebsvorsorge – Früherkennung durch Stuhltest & Darmspiegelung

Lesedauer unter 4 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Laura Spielhoff (BARMER)
  • Dr. med. Utta Petzold (Dermatologin, Allergologin, Phlebologin, Barmer)

Darmkrebsvorsorge ist ein wichtiges, für viele aber auch unangenehmes Thema. Mit den richtigen Vorsorgeuntersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung können Darmkrebs und seine Vorstufen zeitig erkannt und behandelt werden.

Weltweit erkranken jedes Jahr 1,4 Millionen Menschen neu an Darmkrebs, allein in Deutschland sind es jährlich mehr als 64.000. Wie andere Krebsarten entsteht Darmkrebs aus Vorstufen. Beim Darmkrebs sind das in der Regel Schleimhautausstülpungen, sogenannte Polypen. Bei Darmkrebs sind die Heilungschancen meist gut, wenn er frühzeitig erkannt wird. Deshalb übernimmt die Barmer für alle Versicherten ab 40 Jahren die Kosten für einen Test zur Darmkrebsfrüherkennung. 

Diese Darmkrebsfrüherkennung ist für Personen gedacht, die keine Anzeichen und kein besonderes Risiko für Darmkrebs haben. Menschen zum Beispiel mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn, werden häufigere Untersuchungen empfohlen.

Grundsätzlich gilt: Wer Beschwerden hat, kann die Ursache immer kostenlos abklären lassen – egal, ob und wann zuletzt eine Früherkennungsuntersuchung wahrgenommen wurde.

Welche Kosten für die Darmkrebsvorsorge übernimmt die Barmer?

Die Barmer bietet Ihnen zwei kostenlose Untersuchungsmethoden zur Früherkennung von Darmkrebs an.

Der immunologische Stuhlbluttest (iFOBT)

Bei dem immunologischen Stuhlbluttest (iFOBT) wird in einer Stuhlprobe untersucht, ob Spuren von Blut enthalten sind. Dazu wird der Stuhl im Toilettenbecken aufgefangen und ein Probenstäbchen an verschiedenen Stellen eingestochen. Der menschliche Blutfarbstoff Hämoglobin kann zweifelsfrei nachgewiesen werden.

Blutspuren können harmlose Ursachen haben, aber auch ein Hinweis auf Polypen oder Tumoren sein. Menschen, die diesen Test regelmäßig durchführen, haben ein wesentlich geringeres Risiko, an Darmkrebs zu sterben. Der Test ist eine entscheidende Hilfe, um einen bösartigen Tumor oder Darmpolypen frühzeitig zu entdecken.

Wird durch das Testergebnis Blut im Stuhl nachgewiesen, sollte durch eine nachfolgende Darmspiegelung abgeklärt werden, ob eine Neubildung in der Darmwand die Ursache der Blutungsquelle ist. Der Stuhltest wird in der Regel von Hausärzten, Chirurgen, Gynäkologen, fachärztlichen Internisten, Dermatologen und Urologen durchgeführt, kann aber auch von Laborärzten begleitet werden.

Neue Barmer-Leistung: Darmkrebs-Test für zu Hause
Den digitalen Test zum Nachweis von Blut im Stuhl (iFOBT) können Barmer-Versicherte bereits ab 40 Jahren in Anspruch nehmen. Sie können diesen bequem online bestellen und zu Hause durchführen. Die Rücksendung läuft per Post. Fordern Sie jetzt Ihr persönliches Testkit an.

Testkit bestellen

Die Darmspiegelung (Koloskopie)

Die effektivste Methode zur Darmkrebsvorsorge ist die Darmspiegelung (Koloskopie). Sie gilt als sicher und verursacht meist auch keine Beschwerden. Eine gute Vorbereitung ist für die Untersuchung jedoch wichtig.

 Am Tag vor der Untersuchung sollte man nur noch leichte Speisen zu sich nehmen. Ab dem Vorabend sollte man gar nichts mehr essen, nur noch klare Flüssigkeiten wie Tee oder Wasser trinken. Zudem erhält man ein Abführmittel, das entweder in einer großen Menge Wasser gelöst wird oder zusammen mit viel Wasser eingenommen werden muss.

Entdeckt der Arzt oder die Ärztin während der Darmspiegelung Polypen, können diese sofort entfernt werden. Aus diesem Grund sollten bestimmte blutverdünnende Medikamente einige Tage vorher nicht mehr eingenommen werden.

In manchen Fällen erhalten die Patienten vor der Untersuchung auch ein Beruhigungsmittel. Denken Sie daran, dass Sie deshalb möglicherweise für den Rest des Tages nicht mehr Autofahren dürfen.

Dank der Darmspiegelung kann Darmkrebs früh erkannt und damit bei den meisten Menschen vollständig geheilt werden. Für die Untersuchung werden Sie von Ihrem Hausarzt an einen Spezialisten überwiesen. Dies können Gastroenterologen, Proktologen, Chirurgen oder auch Onkologen sein.

Wer kann die Darmkrebsvorsorge in Anspruch nehmen?

Ab 40 Jahren können Barmer-Versicherte freiwillig und kostenlos an den Untersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung teilnehmen. Wie oft diese in Anspruch genommen werden können, hängt von der Art der Untersuchung und vom Alter ab:

Immunologischer Stuhlbluttest (iFOBT)

  • Versicherte der Barmer können ab 40 Jahren einen Stuhltest für zu Hause erhalten.
  • Der Stuhltest ist alle 12 Monate möglich, für Versicherte über 55 Jahren alle zwei Jahre.
  • Männer ab 50 und Frauen ab 55 können entscheiden, ob sie den Stuhltest oder eine Darmspiegelung in Anspruch nehmen.
  • Wenn Sie eine Darmspiegelung zur Früherkennung hatten, können Sie den Stuhltest erstmals nach 10 Jahren in Anspruch nehmen. 

Darmspiegelung (Koloskopie)

  • Die Darmspiegelung können Frauen erstmalig ab 55, Männer ab 50 Jahren machen lassen.
  • Die zweite Darmspiegelung ist dann zehn Jahre später kostenfrei möglich.
  • Wird bei der ersten Darmspiegelung eine auffällige Stelle entdeckt, wird meist eine Wiederholung der Untersuchung in kürzeren Abständen empfohlen.
  • Ab 65 Jahren zählt eine durchgeführte Koloskopie grundsätzlich als zweite Koloskopie. Dies gilt unabhängig davon, ob bereits eine Darmspiegelung in Anspruch genommen wurde oder nicht.

Bekomme ich eine Erinnerung für die Darmkrebsfrüherkennung?

Der Barmer Gesundheitsmanager erinnert Sie rechtzeitig an wichtige Termine wie die Darmkrebsfrüherkennung. Damit können Sie sicher sein, keine Vorsorgeuntersuchung mehr zu verpassen.

Außerdem erhalten alle Versicherten, die den gesetzlichen Anspruch auf die Darmkrebsfrüherkennung haben, per Post eine persönliche Einladung mit vielen Informationen rund um die Krebsfrüherkennung. Damit können Sie sich noch einmal ausführlich über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Krebsfrüherkennungsmaßnahmen informieren.

Sie soll Ihnen als Entscheidungshilfe dienen und auch Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, falls Sie mit einem auffälligen Befund konfrontiert werden. Sie können aber auch Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt aufsuchen und sich von ihr oder ihm beraten lassen.

Ausführliche Informationen zum gesetzlichen Einladungsverfahren finden Sie auf der Internetseite des Bundesministeriums für Gesundheit.

Ihre Barmer-Vorteile zur Darmkrebsvorsorge

  • Vollständige Kostenübernahme: Die Barmer übernimmt alle Kosten für die vorgesehenen Untersuchungen zur Darmkrebsvorsorge und -früherkennung.
  • Früher absichern: Bereits ab 40 Jahren können Versicherte der BARMER den Stuhltest für zu Hause digital anfordern.
  • Persönliche Erinnerung: Versicherte der Barmer erhalten rechtzeitig eine Einladung zur Darmkrebsfrüherkennung.